Blick zurück - Das erste Slider-Handy
Das Siemens SL10 war 1999 das erste Exemplar einer völlig neuen Geräte-Generation. Ein toller Fall für ein virtuelles Objekt, damals als “QTVR Object” umgesetzt.
Siemens SL10
Für eine Microsite auf siemens.de erstellte ich im Auftrag von a.f.i.m. eine interaktiv erlebbare Rundumansicht dieses Lifestyle-Produkts (sowie weiterer neuer Produkte). Hier eine Voransicht des Ergebnisses:
Das Siemens SL 10 ist hier als “animated GIF” dargestellt, wodurch zwar keine Interaktion durch den Betrachter, aber die einfache Einbindung in jegliche Website möglich ist. Damals waren Bilder fürs Internet noch winzig klein, denn sie mussten durchs Modem passen.
Siemens Mobile als innovativer Entwickler und Hersteller von Mobiltelefonen in Deutschland ist Geschichte, das Format QTVR auch. VR (also interaktive) Objekte und auch Panoramen sind aber weiterhin sehr gut auf Internetseiten oder auch Messedisplays mit modernen Viewern bzw. einfach im Browser darstellbar, die Ausgabe erfolgt heute als “VRObject”, selbstverständlich HTML5-kompatibel.
QTVR: bereits 1996 hatte ich meine ersten interaktiven Panoramen fotografiert, damals im Auftrag von a.f.i.m. für die Marlboro Reisen CD-ROM "Go America". Als Anbieter von Erlebnisreisen war Marlboro Reisen bis 2001 eine Kooperation von LTU-Touristik und der Münchner IDE, einer Tochter von Philip Morris.
Dieses weltweit erste Slider-Mobiltelefon war ausserdem das zweite Handy (nach dem Modell S10) mit einem mehrfarbigen Display: beeindruckende vier Farben konnten dargestellt werden. Hier im schrillen Werbe-Video wurde eigentlich nur der eindringliche Klingelton (möglichst die Lautstärke etwas verringern...) und die Slider-Funktion vorgestellt:
QTVR - Technik und workflow
Damals war das Authoring durch die noch sehr krude “Programmierumgebung” QTVRAS die Aufgabe von Programmierern. Aber Fotografie, Scans, Freisteller und die Angleichung der Positionen aller Einzelaufnahmen konnte ich liefern. Die für ein QTVR Object benötigten 36 Einzelfotos für die eine benötigte (horizontale) Ebene passten mühelos auf einen Kleinbild-Diafilm, für weitere Ebenen (höhere bzw. tiefere Ansicht, Darstellung der Slider-Funktion) wäre bereits ein Filmwechsel nötig gewesen.
Die eigenwillige Form des Telefons machte die sichere Befestigung und gleichmäßige Drehung in 10° Schritten zur Herausforderung.